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97schen Gauen nach Wilhelmshaven, um hier ihr Gl%u00fcck zu suchen und m%u00f6glichst zu finden. Neben handwerklichem K%u00f6nnen musstensie %u00fcber Pioniergeist verf%u00fcgen, um hier auszuhalten, denn die Unterk%u00fcnfte waren primitiv,die Anforderungen gro%u00df und Abwechslungwurde kaum geboten. Die Obrigkeit hat damals angeblich drei Problemen besondere Beachtung geschenkt: der strikten Einhaltung der Termine, der Malaria und der Trunksucht.Aber die Stadt wuchs kontinuierlich und die Verh%u00e4ltnisse besserten sich zusehends.Das Marine-Etablissement nahm erkennbare Formen an. Neben Hafenanlagen, Werftgeb%u00e4uden und Kasernen entstanden Wohnungenund Stra%u00dfen.Wilhelmshaven profitierte nach der Wende zum 20. Jahrhundert in sichtbarem Ma%u00dfe davon, dass der deutsche Kaiser die Zukunft seines Reiches auf das Wasser verlegte und daran ging, seine Hochseeflotte aufzur%u00fcsten. Dieses Streben nach Weltgeltung brachte Arbeit und Wohlstand in die Stadt, die sich gerne Reichskriegshafen nennen lie%u00df und es auch zulie%u00df, dass die Marine und damit Berlin entscheidend mitbestimmte, was in ihr zu geschehen hatte.Als nach dem Ersten Weltkrieg das geschlagene Deutsche Reich nur noch %u00fcber eineerheblich verkleinerte Reichsmarine verf%u00fcgendurfte, war ein gro%u00dfer Teil der Hafen- und Werftanlagen f%u00fcr ihren urspr%u00fcnglichen Zweck nicht mehr zu nutzen. Die Stadt unternahm die vielseitigsten Anstrengungen, diese stattdessen mit industriellem Leben zu f%u00fcllen und verfolgte zahlreiche Pl%u00e4ne, an die sich gro%u00dfe Hoffnungen kn%u00fcpften, die aber zum %u00fcberwiegenden Teilkeine langfristigen %u00dcberlebenschancen hatten, wie zum Beispiel Abwrackwerften, Hochseefischerei oder eine Industriehafen- und Lagerhaus AG. Es waren Jahre, in denen Wilhelmshaven, wie andere St%u00e4dte im Reich, mit dem Notwendigsten zufrieden sein musste.non-existent. Those in authority at that timeare said to have been particularly preoccupied with three problems: strict adherence to the building schedule, malaria, and intemperance.Yet the town continued to grow and conditions visibly improved. The Navy took recognisable shape and among the port facilities, shipyard and barracks, streets and houses began toappear.After the turn of the 20th century Wilhelmshaven reaped obvious benefit from the fact that the Kaiser associated the future well-being of his realm more and more with the water and set out to strengthen and rearm his high-seasfleet. This striving for position in the world brought work and prosperity to the town, which reveled in being called as the fleet headquaters of the nation, and was consequently preparedto allow the Navy and thence Berlin a decisive voice in shaping her destiny.After the First World War the defeated German Reich was not permitted to retain more thana vastly reduced naval force, which meant that large areas of the harbour and yards could no longer be used for their original purposes.The town made various efforts to find industrial uses for them, optimistically implementing a number of schemes, which for the most part were doomed to eventual failure, such as breakers%u2019 yards, deep-sea fishery and an industrial harbour and stockyard company. This was a time when Wilhelmshaven, in common with many other German cities, had to be content with bare necessities.This situation changed abruptly with theAnglo-German Fleet Treaty of 18 June 1935, which gave leave to raise the total tonnageof the German war fleet to 35% of that ofthe Royal Navy, thus setting aside the injunctions of the Treaty of Versailles. Rearmament