Offshore-Windenergie generiert Beschäftigung im Wilhelmshavener Innenhafen

In ihrer 6. Sitzung der Arbeitsgruppe „Windenergie“ hat die Wilhelmshavener Hafenwirtschafts-Vereinigung e.V. (WHV e.V.) mit zwei Gastreferenten wichtige Themen aus der Windbranche behandelt und über neueste Aktivitäten berichtet.

Der Hauptgeschäftsführer des Allgemeinen Wirtschaftsverbandes Wilhelmshaven-Friesland-Wittmund e.V. (AWV), Herr Jasper Strauß, informierte über „nordwindaktiv“, eine neue Austauschplattform für Unternehmen aus der Windenergiebranche. Dieser Dachverband von 7 norddeutschen Arbeitgeberverbänden hat seine Geschäftsstelle beim AWV in Wilhelmshaven. Durch die Mitgliedschaft in einem der 7 Verbände haben die Unternehmen der Branche die Möglichkeit, sich bei „nordwindaktiv“ zu beteiligen. „nordwindaktiv“ füllt lt. Strauß “ eine wichtige Lücke. Es ist Deutschlands erstes Netzwerk, das die Energiewende-Industrie. Und dies nicht nur als Hersteller und Marktteilnehmer bündelt, sondern als Arbeitgeber und da interessieren Themen wie Arbeitsbeziehungen zwischen Arbeitsgebern und Arbeitnehmer, Arbeitsbedingungen, Arbeits- und Sozialrecht, Betriebsverfassungs- und Tarifrecht sowie moderne Arbeitsorganisationen.“

John H. Niemann, Präsident der WHV e.V., gratuliert dem AWV zu diesem Verbandszusammenschluss und wünscht viel Erfolg. „Alles was in Wilhelmshaven angesiedelt wird, wie „nordwindaktiv“, so Niemann, „stärkt den hiesigen Standort.“

Der zweite Referent, Herr Ronny Meyer, Geschäftsführer der Windenergie-Agentur e.V. (WAB e.V.), Bremerhaven, berichtet stolz, dass die deutsche Offshore-Windenergiebranche den wichtigen Gigawattmeilenstein erreicht hat. „Zum Jahresende 2014 speisten in der deutschen Nord- und Ostsee insgesamt 258 Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von ca. 1.000 Megawatt Strom ein“, so Meyer, „neben den auf See angeschlossenen Windenergieanlagen würden 2014 bereits weitere 268 Anlagen mit ca. 1.200 Megawatt Leistung bereits vollständig errichtet, speisen aber bis zum Jahresende noch nicht ins Netz ein. Außerdem stehen insgesamt 220 Fundamente für weitere Anlageninstallationen bereit. Insgesamt seien“, so Meyer, „rund 19.000 Menschen durch die Offshore Windindustrie beschäftigt und über 4 Milliarden Euro investiert worden.“

Bis 2020 werden 6,5 Gigawatt maximal als „Deckel“ angestrebt mit einem weiteren Ziel bis 2030 insgesamt 15 Gigawatt. „Das wird in der Branche kritisch gesehen“, so Meyer. Ein Regulator wird zusätzlich im Abnahmepreis zu erwarten sein. 9 Jahre lang erhält der Windparkbetreiber einen garantierten Preis von 19 Cent, danach nur noch 3 Cent/KWh. „Das zwingt zur Reduzierung von Kosten, insbesondere im Logistik- bzw. Instandhaltungsbereich sowie bei der Produktion der Anlagen“, so Meyer, „weitere Herausforderungen seien der Netzausbau und die Optimierung und Entwicklung von Speicherkapazität.“

Die WAB fordert von dieser und folgenden Bundesregierungen Planungssicherheit, die langfristige Investitionen ermöglicht.

Mit großem Interesse nahmen die AG-Mitglieder sowie die Gäste die Aktivitäten der WHV e.V. in Sachen Windenergie zur Kenntnis. „Wir arbeiten intensiv im ZDS-Lenkungskreis Offshore Windenergie mit, sowie bei der Vorbereitung der 9. Nationalen Maritimen Konferenz, die in diesem Jahr in Bremerhaven stattfindet und im Arbeitskreis ‚Vernetzung‘ der Stiftung Offshore
Windenergie, “ so Ulrich Schilling, Leiter des WHV e.V.-Büros, „last but not least präsentieren wir den Hafen Wilhelmshaven auf nationalen und internationalen Messen, auf denen die Standpräsenzen von Seaports of Niedersachsen GmbH, Oldenburg, organisiert werden.“

„Die WHV e.V. versteht sich als maritimer Wirtschaftsförderer und befindet sich in einem Dauerprozess der Werbung und des Marketings für den Wilhelmshavener Hafen. Speziell im Windenergiebereich ist es ausschlaggebend, den Hafen in der Branche weiterhin als Universalhafen für Offshore (als Service-, Reparatur-, Schutz-, Komponenten-, Verladehafen) in der Windkraftszene auf Dauer bekannt zu machen und zu halten und auf die hohe Fachkompetenz ansässiger Unternehmen im Hafen und ‚umzu‘ hinzuweisen“, so Niemann.

„Wir lassen in unseren Aktivitäten für die Entwicklung des Wilhelmshavener Hafens nicht nach und werden zusammen mit den Unternehmensvertretern in der Arbeitsgruppe das weitere Vorgehen absprechen“, so Heiner Holzhausen, WHV e.V.-Vorstand.

Weitere Infos:

www.whv-hafenwirtschaft.de

www.wilhelmshaven-windenergie.de

www.nordwindaktiv.de

www.wab.net