Mitglieder im Mittelpunkt

WHV e.V.-Mitgliederversammlung: Zukunftsthemen im Fokus und Leistungsträger der Vergangenheit gewürdigt

Das „Wir“ machte WHV e.V.-Präsident Andreas Bullwinkel zum Leitgedanken der diesjährigen Mitgliederversammlung im UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer Besucherzentrum am Wilhelmshavener Südstrand. Dazu gehörte neben dem Dank an die Mitglieder die Würdigung zweier ehemaliger Vorstandsmitglieder: Heiner Holzhausen und John H. Niemann. Beide wurden zu Ehrenmitgliedern ernannt. John H. Niemann als langjährigen Präsidenten würdigte man zusätzlich mit dem Titel „Ehrenpräsident“. 

Premiere bei der Wilhelmshavener Hafenwirtschafts-Vereinigung e.V. (WHV e.V.). Mit Blick auf das UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer hat Andreas Bullwinkel am 24. September 2025 die Mitglieder der WHV e.V. zu seiner ersten Mitgliederversammlung als Präsident begrüßt.

Mehr als 110 Mitglieder und geladene Gäste aus Wirtschaft, Politik, Bundeswehr und Gesellschaft sind der Einladung gefolgt. „Unser Verein lebt von klaren Worten, kurzen Wegen und einem starken Miteinander. Dieses Netzwerk möchte ich gemeinsam mit unserem Vorstand und unseren Mitgliedern zum Wohl unserer Hafenwirtschaft am Standort weiter ausbauen.“

Politischer Dialog

In den ersten fünf Monaten seiner Amtszeit hat Andreas Bullwinkel gemeinsam mit seinem geschäftsführenden Vorstand Hans-Joachim Uhlendorf und Hans Joachim Schweinsberg mehr als 50 Gespräche geführt mit Unternehmen, Institutionen und politischen Vertretern.

Dazu zählen die Bundestagsabgeordnete Anne Janssen (CDU), die Landtagsabgeordneten Katharina Jensen (CDU) und Hartmut Moorkamp (CDU) sowie der Austausch mit dem SPD-Europaabgeordneten Tiemo Wölken: „Diese Begegnungen zeigen, dass unsere Anliegen gehört werden – ob in Hannover, Berlin oder Brüssel.“ Darüber hinaus hat es zahlreiche Gespräche mit dem Koordinator der Bundesregierung für Maritime Wirtschaft und Tourismus, Dr. Christoph Ploß (CDU), gegeben, die für die WHV e.V. wertvolle Impulse geliefert haben.

Ökologie und Ökonomie

Ein Dauerthema: die sogenannten Kohärenzflächen. Die geplante Entwicklung im Voslapper Groden Nord betrifft nicht irgendeine Fläche. Sie betrifft einen strategisch wichtigen Ort für die nationale Energieversorgung.

Die etwa 145 Hektar große Fläche des Bebauungsplans 225 ist im Landesraumordnungsprogramm, im Hafenentwicklungskonzept und im Flächennutzungsplan der Stadt Wilhelmshaven seit Jahren als Vorrangfläche für industrielle Entwicklung vorgesehen. Etwa für hafenaffine Projekte im Bereich Wasserstoff, Importstrom oder synthetische Kraftstoffe. Gleichzeitig gehört sie zum Natura-2000-Schutzgebiet: „Als WHV e. V. erkennen wir die Notwendigkeit des Naturschutzes ausdrücklich an. Aber wir sehen gleichwohl die Dringlichkeit industrieller Transformation. In Wilhelmshaven geht es nicht um beliebige Gewerbeansiedlungen, sondern um nationale Energie- und Klimasicherheit.“

Geballte Kompetenz

Ein weiteres zentrales Projekt, das die WHV e.V. intensiv verfolgt, ist das Maritime Trainingszentrum (MTZ). Es geht um eine Ausbildungsstätte mit Leuchtturmcharakter und um einen weiteren Standortvorteil für Wilhelmshaven: Die Gespräche mit Stadt, NPorts und Land haben gezeigt: Es gibt unterschiedliche Interessen, Zuständigkeiten und Rahmenbedingungen, die berücksichtigt werden müssen. All dies benötigt Zeit.“

Zukunft planen

Darüber hinaus hat Andreas Bullwinkel die Mitarbeit des Vereins am Hafenentwicklungsplan von NPorts hervorgehoben. Dieses Instrument sei entscheidend, um Flächenpotenziale realistisch zu bewerten und den Bedarf künftiger Industrien zu definieren. Eine aktive Rolle spielt die WHV e.V. seit dessen Gründung im Energy Hub Port of Wilhelmshaven. Sichtbarkeit schaffen soll zudem die geplante Dachmarke Port of Wilhelmshaven, für die sich der Verein einsetzt.

Synergien und Sicherheit

Ein weiteres Thema war die Seeschleuse. Sie ist das Tor zur Welt für die Häfen und zugleich seit Jahren ein Sorgenkind. Nach Angaben des Wasserstraßen-Neubauamts Hannover soll das Ersatztor im kommenden Jahr zur Verfügung stehen – ein erster Schritt, um die Betriebsbereitschaft der größten Seeschleuse Deutschlands langfristig zu sichern.

Da die Seeschleuse Eigentum der Bundeswehr ist, hofft die WHV e.V., dass sie im Rahmen der „Operation Deutschland“ schnellstmöglich die dringend erforderlichen weiteren Tore baut und die Schleuse mit beiden Kammern vollumfänglich ihrer Bestimmung wieder zugeführt wird, um für den Standort das Tor in die Welt zu öffnen – wirtschaftlich genauso wie aus sicherheitspolitischer Sicht“.

Vor diesem Hintergrund dankt die WHV e.V. den Kameradinnen und Kameraden der Marine ausdrücklich für ihren weltweiten Einsatz, mit dem sie die Demokratie sichern. Andreas Bullwinkel weist in diesem Zusammenhang zudem daraufhin, „dass es in Wilhelmshaven gelingt, die unterschiedlichen Bedürfnisse von Hafenwirtschaft, Energiewende und Bundeswehr erfolgreich zu vereinen, erfüllt uns mit Stolz“.

Vielfalt fördern

Ein neues Kapitel schlägt die WHV e.V. mit dem Beitritt zu WISTA Germany auf – einem internationalen Netzwerk, das Frauen in der maritimen Wirtschaft stärkt. Der Verein vernetzt Frauen auf allen Managementebenen – von Reedereien über Hafenbehörden bis hin zu Banken, Werften und Politik. Ziel der Mitgliedschaft ist es unter anderem, die Attraktivität von Arbeitsplätzen in der Hafenwirtschaft für Frauen sichtbarer zu machen.

Die Mitglieder der WHV e.V. werden Anfang Oktober angeschrieben und gebeten, die Informationen an ihre Kolleginnen weiterzugeben, damit das Netzwerk vor Ort mit Leben gefüllt wird. Bereits im Vorfeld ist die WHV e.V. dabei auf große Resonanz gestoßen – insbesondere bei politischen Vertreterinnen auf Landes- und Bundesebene.

Gemeinsam stark

Positiv entwickelt sich auch die Mitgliederzahl: Immer mehr Unternehmen suchen aktiv den Schulterschluss mit der Vereinigung. „Unsere Mitglieder stärken unser Netzwerk mit ihrer Kompetenz und wirken als Botschafter und Multiplikatoren. Dadurch haben sie den Zuwachs der letzten Monate ermöglicht“, betont Andreas Bullwinkel.

Für die WHV e.V. ist es ein Geben und Nehmen. Loyalität und Leistung treffen hier aufeinander: „Ohne das Engagement unserer Mitglieder ist vieles nicht umsetzbar. Ihr Rückhalt ist die Basis unseres Erfolgs. Dafür danke ich ihnen an dieser Stelle.“

Besondere Ehrungen
Ein Höhepunkt der Versammlung sind die Würdigungen: Heiner Holzhausen, langjähriger Finanzvorstand und verantwortlich für die Öffentlichkeitsarbeit, ist zum Ehrenmitglied ernannt worden. John H. Niemann, der die WHV e.V. 1985 mitgegründet und über drei Jahrzehnte als Präsident geprägt hat, ist ebenfalls als Ehrenmitglied und intern zusätzlich als Ehrenpräsident gewürdigt worden.

Offiziell verabschiedet wurde außerdem Ulrich Schilling, der die Geschäftsstelle 17 Jahre lang geführt hat. Er ist Ende 2024 in den Ruhestand gegangen und damals bereits intern verabschiedet worden.

Starke Partner

Der Teamgedanke wird seit jeher bei der WHV e.V. großgeschrieben. Daher hat Andreas Bullwinkel als neuer Präsident die Gelegenheit, die enge Zusammenarbeit mit seinen Vorstandskollegen Hans-Joachim Uhlendorf und Hans Joachim Schweinsberg sowie den Mitgliedern des erweiterten Vorstands Holger Bomm, Matthias Schrell und Thomas Werner hervorzuheben: „Dieses Team hat mir den Einstieg in den ersten Monaten enorm erleichtert.“ Ebenso dankt er der Bürocrew, bestehend aus Dörte Schmidt und Colla Schmitz, dafür, ihm stets den Rücken freizuhalten.

Gemeinsamer Ausklang

Zum Abschluss der Mitgliederversammlung erläutert Andreas Bullwinkel, dass er das bisherige Motto „We Build Maritime Future“ künftig um ein „Together“ ergänzt: „Nur gemeinsam können wir die Herausforderungen bewältigen und unseren Hafenstandort erfolgreich weiterentwickeln.“ Beim anschließenden Beercall nutzen die Mitglieder gemeinsam mit den Gästen der WHV e.V. die Möglichkeit zum persönlichen Austausch in geselliger Runde. Ganz im Sinne des erweiterten Mottos.

Bildunterschrift (von links): Ulrich Schilling, Andreas Bullwinkel, Hans-Joachim Uhlendorf, John H. Niemann, Hans Joachim Schweinsberg und Heiner Holzhausen. FOTO: WHV e.V.)