Sonderbeilage der 25. September 2010
ie Wilhelmshavener Hafenwirtschafts-Vereinigung e.V. ist in den nun 25 Jahren ihres Bestehens zu einer Institution in der Region geworden. Dem Vorstand und allen Mitgliedern danke ich zugleich im Namen der Niedersächsischen Landesregierung für den intensiven Einsatz und gratuliere herzlich zu diesem Jubiläum. Wilhelmshaven hat eine lange Tradition als Hafenstandort. Nun kommt mit dem JadeWeserPort ein besonderer Hafen hinzu. Auch der Wilhelmshavener Hafenwirtschafts-Vereinigung ist es zu verdanken, dass dieses größte und bedeutendste Infrastrukturprojekt entlang der Nordseeküste Gestalt annimmt. Mit der Landgewinnung für den JadeWeserPort verändert die Küste ihr Gesicht und der Container-Tiefwasserhafen wird zugleich die ganze Region verändern: Wilhelmshaven wird sich in seiner Bedeutung für die globalen Schiffsverkehre bald in eine Reihe mit Hamburg und Bremerhaven einfügen. Die drei Häfen beanspruchen zu Recht eine Schlüsselrolle für die exportorientierte deutsche Volkswirtschaft. Sie sind unverzichtbar für internationale Transportketten, sind maritime Dienstleistungszentren und Industriestandorte. Die Häfen sind so Kristallisationspunkt der maritimen Wirtschaft und haben eine besonders hohe beschäftigungspolitische Bedeutung. Somit sind die Bedingungen, unter denen sie erreicht und betrieben werden, von herausragender volkswirtschaftlicher Bedeutung für Deutschland und Niedersachsen. Der Vorteil für Wilhelmshaven sind zudem die großen unverbauten Flächen in unmittelbarer Nähe zum JadeWeserPort für die Ansiedlung verschiedenster Unternehmen. Nicht nur im Hafen selbst, auch in dessen Umfeld wird eine Vielzahl neuer Arbeitsplätze und Wertschöpfung entstehen. Es werden neue Chancen und Herausforderungen auf Wilhelmshaven und die umliegenden Gemeinden zukommen. Wilhelmshaven wird inzwischen in der Hafenwirtschaft sehr ernst genommen, was einen erheblichen Aufmerksamkeitsschub für die Region zur Folge hat. Diese Chancen und Herausforderungen bedürfen der zielorientierten Vertretung und leidenschaftlichen Unterstützung, die ich für die Landesregierung erneut zusage. Der Wilhelmshavener Hafenwirtschafts-Vereinigung wünsche ich weiterhin viel Kraft und Geschick bei Ihrer Arbeit für Wilhelmshaven. Hannover, im September 2010, David McAllister, Niedersächsischer Ministerpräsident Grußwort des Niedersächsischen Ministerpräsidenten David McAllister zum 25-jährigen Jubiläum der Wilhelmshavener Hafenwirtschafts-Vereinigung e.V. D INHALTSVERZEICHNIS Grußwort des Niedersächsischen Ministerpräsidenten David McAllister Seite II Statement des Präsidenten der Wilhelmshavener HafenwirtschaftsVereinigung e. V. John H. Niemann Grußwort der Stadt Wilhelmshaven Seite III Die WHV & ihre Crew Seite IV Der Beginn des Hafenbewusstseins Seiten V – VII Geburt des JadeWeserPorts Seiten VIII – X Engagement ohne Grenzen Seiten XI – XVI Unsere Häfen Seiten XVII – XIX Zukunftsfähige Verkehrswege Seiten XX – XXI Freie Hafenzufahrt Seiten XXII – XXIII Perfektes Timing Seite XXIV „Wir wollen weiter wachsen“ Seite XXV Stadt unter Segeln AHOI – JadeWeserPort-CUP! Seiten XXVI – XXVIII Gewinner der Globalisierung Seite XXIX Der Treidler – „Unser Symbol“ Seiten XXX – XXXI Schlüssel zum Erfolg Seite XXXII Auf den Spuren der WHV Seite XXXIII Gastbeitrag von Konteradmiral a. D. Hoch Seiten XXXIV – XXXV Auszüge aus der Rede von Niedersachsens Wirtschaftsminister Jörg Bode Seiten XXXVI – XXXVIII Ausblick Seite XXXIX 25 Jahre Wilhelmshavener Hafenwirtschafts-Vereinigung e. V. – Sonderbeilage der „Wilhelmshavener Zeitung“. Redaktion: Colla Schmitz Redaktionelle Mitarbeit: Birte Habben, Darja Jazik Anzeigen: Thomas Schipper Verlag und Druck: Brune-Mettcker-Druck- und Verlagsgesellschaft mbH, Parkstraße 8, 26382 Wilhelmshaven. Die Zeitung ist in all ihren Teilen urheberrechlich geschützt. Ohne vorherige Genehmigung durch den Verlag dürfen diese Zeitung oder alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen weder vervielfältigt noch verbreitet werden. Dies gilt ebenso für die Aufnahme in elektronische Datenbanken und die Vervielfältigung auf CD-ROM. Telefon: (0 44 21) 488-0, Telefax allgemein: (0 44 21) 488 259, Telefax Redaktion: (0 44 21) 488 430, Telefax Anzeigen: (0 44 21) 488 258. E-Mail: redaktion@wzonline.de anzeigen@wzonline.de Internet: www.wzonline.de
as Henne-Ei-Problem hat Wilhelmshaven für sich schon längst geklärt. Zuerst war der Hafen da, auf dem die Stadtentwicklung aufbaut. Ohne den Kriegshafen hätte es die Stadt Wilhelmshaven nicht gegeben. Die maritime Wirtschaft prägt nicht nur das Flair der Stadt, sondern macht den Standort für Industrie und Gewerbe attraktiv. Ein Hafenrevier mit den vier Umschlagsbrücken und dem im Bau befindlichen Container-Terminal am 18 Meter tiefen Fahrwasser der Jade steht dabei für eine zunehmende wirtschaftliche Hafennutzung. Die Notwendigkeit einer Interessenvertretung der maritimen Wirtschaft, das Bekanntmachen der Hafennutzungsmöglichkeiten im In- und Ausland: All das verlangte nach einer leistungsfähigen Institution mit engagierten Fachleuten. Aus diesem Grund haben wir vor 25 Jahren die Wilhelmshavener Hafenwirtschafts-Vereinigung e. V. (WHV e.V.) gegründet. Als Motor der Wilhelmshavener Hafenentwicklung übernehmen wir die Funktion des Ideen- und Impulsgebers. Entscheidend trägt die WHV e.V. immer wieder dazu bei, die hervorragenden Standortbedingungen des Hafens zu erhalten und zu optimieren. Hierzu gehören die schnelle und uneingeschränkte Erreichbarkeit, die Wiederherstellung und Schaffung der notwendigen Hafenanlagen und Hafenverkehrsinfrastruktur für den Tiefwasser- und den Innenhafen sowie der Verkehrsinfrastruktur ins Hinterland. Mit Hilfe der Niedersächsischen Landesregierung, der Bundesregierung, der Kommunalpolitik und der Hafenunternehmen werden Projekte gemeinsam zum Erfolg geführt. Erfolg ist auch, wenn eine Vision zur Realität wird. Leuchtturmprojekte, wie unsere Idee zum Bau des JadeWeserPorts gehören neben einer Fülle wichtiger Aufgaben des Tagesgeschäftes – wie zum Beispiel die ständigen Neuerungen der Umweltvorschriften in Balance mit der Schifffahrt und der Hafenwirtschaft zu bringen – zu den herausragenden Leistungen unserer Arbeit. Von der 1995 im Vorstand der WHV e. V. entstandenen Überlegung zum Bau dieses Container-Hafens, mit Beauftragung einer Potenzialanalyse und einer Machbarkeitsstudie bis hin zur Veröffentlichung im Jahr 2000 vor dem Deutschen Verkehrsforum in Hannover, hat die WHV e.V. maßgeblich zu der bevorstehenden Projektrealisierung beigetragen und begleitet darüber hinaus die Weiterentwicklung des gesamten Tiefwasserhafens. Sich ergebende Synergien, wie die Ertüchtigung der Niedersachsenbrücke mit ca. 18 bis 20 Metern Wassertiefe für größere Kohlefrachter und die Belebung des inneren Hafens, lassen hoffen, dass eine wirtschaftliche Weiterentwicklung in diese Region getragen wird, trotz einiger schmerzlicher Projektrückschläge. Ein weitreichendes Netzwerk aus Institutionen, Behörden, uns verbundenen Unternehmen und anderen Wirtschaftsakteuren zusammen mit der WHV e. V. , die das Netzwerk zusammenhalten, hilft uns, die Herausforderung zu meistern und nicht zu Hindernissen werden zu lassen. Der maritime Award der WHV e. V. – der Treidler – steht für Innovation, Kraft und Energie und wird für besondere Leistungen verliehen. Die von Beginn an engagierte Arbeit des Büroteams mit tatkräftiger Unterstützung meiner Vorstandskollegen, des Beirates, unserer Berater sowie unserer über 260 Mitglieder setzen die Rahmenbedingungen für unsere Arbeit, sowohl in der Gegenwart als auch in der Zukunft. Dafür danke ich ihnen ganz herzlich. Großer Dank gilt auch der „Wilhelmshavener Zeitung“ und natürlich allen Inserenten, durch deren finanzielle Beiträge wir zu unserem 25-jährigen Jubiläum diese Festschrift als Beilage der „Wilhelmshavener Zeitung“ erstellen konnten. Ihr John H. Niemann Präsident der Wilhelmshavener Hafenwirtschafts-Vereinigung e. V. D Liebe Mitglieder, liebe Freunde der WHV! WHV-Präsident John H. Niemann FOTO: GA-JÜ Unbestreitbarer Höhepunkt in der 25-jährigen Geschichte der Wilhelmshavener Hafenwirtschafts-Vereinigung war die Initiative für den JadeWeserPort – hier hat die WHV den Anstoß dafür gegeben, dass jetzt der JadeWeserPort seiner Vollendung entgegen geht und am 5. August 2012 seinen Betrieb aufnehmen wird. Mein Dank und mein Glückwunsch gilt allen, die in den 25 Jahren der Wilhelmshavener Hafenwirtschafts-Vereinigung sich eingebracht haben, Initiativen ergriffen haben, den Hafen und die maritime Wirtschaft in unserer Stadt voranbrachten – John Niemann und seinen Mitstreiterinnen und Mitstreitern gilt mein Dank wie auch seinem Vorgänger Wolfgang Schottler, die beide mit viel Herzblut diese Arbeit vorangetrieben haben! Der WHV für die nächsten 25 Jahre weiterhin den Schwung und die Energie wie bisher, immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel! Eberhard Menzel Oberbürgermeister hätten, der Kontaktaufbau zum chinesischen Hafen Qingdao, die Arbeit in den unterschiedlichen Arbeitsgruppen zeigen, welch breites Spektrum maritimer Interessen die WHV abdeckt, im Interesse ihrer Mitglieder bündelt und in die ganz unterschiedlichen Ebenen einbringt, die sich mit diesen Themen befassen – ob es nun um die Hafentelematik geht, das Lotsenwesen, maritime Sicherheit oder das Thema MARPOL. Momentan bringen wir gemeinsam das Thema der nördlichen Bahnverbindung voran, das für die Bereiche des inneren Hafens unverzichtbar ist. Auch hier bringt sich die WHV mit ihren Kenntnissen ein. in Vierteljahrhundert Wilhelmshavener Hafenwirtschafts-Vereinigung – ein besonderes Jubiläum, zu dem die Stadt Wilhelmshaven herzlich gratuliert und dankt. Was bedeuten diese 25 Jahre? Sie bedeuten, dass die WHV immer einen klaren Kurs gefahren hat, vorausschauend und unerschütterlich für die maritimen Belange unserer Stadt eingetreten ist, Lobbyarbeit weit über Wilhelmshaven hinaus betrieben und das Licht auf die einzigartigen Vorteile unserer Stadt gelenkt hat. Ich habe es in den 90er Jahren selbst erlebt, als gemeinsam in Kristiansand der Versuch unternommen wurde, eine Schiffsverbindung zwischen beiden Hafenstädten herzustellen. Schon damals war deutlich, dass es gerade die Lobbyarbeit war, mit der die WHV auf die einzigartigen Vorteile Wilhelmshavens hinwies: das seeschifftiefe Fahrwasser, das seinesgleichen an der europäischen Küste sucht, eine kurze, nur 23 Seemeilen lange Anfahrt von der Deutschen Bucht an die Wilhelmshavener Landungsbrücken, dazu erhebliche Flächen gleich hinter dem seeschifftiefen Fahrwasser, die für hafenaffine und industrielle Anlagen vorgesehen sind. Diese Botschaft war und ist es, die die WHV hinausträgt, dabei ein dichtes Beziehungsnetz geknüpft hat, das für die maritimen Interessen unserer Stadt und unserer Häfen genutzt wird. Auch das Einbringen in Planungen auf der europäischen Ebene, die mögliche Hafeninteressen berührt E „25Jahre Wilhelmshavener Hafenwirtschafts-Vereinigung – 25Jahre klarer Kurs für Wilhelmshaven“ Grußwort der Stadt Wilhelmshaven:
Präsidenten Wolfgang Schottler Jade Stahl GmbH 1985 - 1991 John H. Niemann Neptun Schiffahrts-Agentur GmbH seit 1991 Vizepräsidenten Horst Apel Nord-West Oelleitung GmbH 1985 - 1989 John H. Niemann Neptun SchiffahrtsAgentur GmbH 1989 - 1991 Günter Reiche Stadtwerke, HBG 1991 - 2003 Hans-Peter Kramer ICI, INEOS, JadeWeserPort AG seit 2003 Schatzmeister Rolf Breitlauch Sparkasse Wilhelmshaven 1985 - 1986 Bernd Eberding Sparkasse Wilhelmshaven 1986 - 1993 Hans-Peter Kramer ICI, INEOS, JadeWeserPort AG 1994 - 2003 Heiner Holzhausen Nord-West Oelleitung GmbH, Hafendienste WHV GmbH seit 2003 Mitglieder des erweiterten Vorstands John H. Niemann Neptun Schiffahrts-Agentur GmbH 1985 - 1989 Herbert Dannemeyer Rhenus Midgard 1985 - 1988 und 1991 - 2004 Arno Schreiber Stadt Wilhelmshaven 1985 - 1997 Günter Reiche Stadtwerke, HBG 1988 - 1991 Hans Lüders Jade-Dienst GmbH 1991 - 1993 Johan Anton von Weelden Beta, Wilhelmshavener Raffineriegesellschaft (WRG) 1991 - 2001 Johannes-Martin Schulz-Schottler Jade-Stahl GmbH 1994 - 1999 Eckhard W. Heyse WRG 2001 - 2009 Martin Grapentin Sparkasse Wilhelmshaven 2000 - 2004 Helmut Werner JadeWeserPortRealisierungsgesellschaft 2004-2008 Rolf Brandstrup Sparkasse Wilhelmshaven seit 2005 Dr. Andreas Schmidt Rhenus Midgard GmbH & Co. KG seit 2006 Manfred Adrian Wilhelmshavener Zeitung seit 2006 Wilfrid Adam Hafenbetriebsgesellschaft Wilhelmshaven mbH seit 2008 Frank Albers GDF SUEZ Energie Deutschland AG seit 2009 Geschäftsführer und Geschäftsstellenleiter Ulrich Janss 1985 - 1987 (Interims-Geschäftsführer) Hans-Joachim Haase 1987 - 1993 Detlef Weide 1992 - 2002 Harald Wiechmann 2003 - 2006 Lars Hartung 2006 - 2007 Ulrich Schilling seit 2007 Assistentin des Vorstandes Elfriede Bandy seit 2002 Die WHV & ihre Crew Das traditionsreiche Unternehmen Rhenus zählt mit einem Jahresumsatz von 2,7 Mrd. Euro zu den weltweitführenden Anbietern ganzheitlicher logistischer Dienstleistungen. Rhenus ist Ihr Ansprechpartner in allen Fragen der Logistik. Unsere Standorte in den See- und Binnenhäfen dienen als Bindeglieder der internationalen Transportketten für Rohstoffe, Massengüter, Anlagen und Container. Als traditionsreiches Unternehmen mit klarer Asset-Orientierung kombinieren wir Binnen- und Seeschiff, Bahn und Lkw – so entstehen flexible, zuverlässige Logistiklösungen. Rhenus Midgard Wilhelmshaven GmbH & Co. KG · Lüneburger Straße 6 · 26384 Wilhelmshaven · Deutschland Tel.: +49 (0)4421 936-100 · Fax: +49 (0)4421 936-104 · info.wilhelmshaven@de.rhenus.com · www.rhenus.com PORT LOGISTICS Die Drehscheibe der Wirtschaftsströme RHENUS MIDGARD STEHT FÜR GANZHEITLICHE SEEHAFENLOGISTIK Massengut Break Bulk Stückgut Projektladung
omen est omen. Der Name ist Programm. Auf kaum eine andere Institution trifft diese lateinische Redewendung wohl so zu wie auf die Wilhelmshavener Hafenwirtschafts-Vereinigung e. V. – kurz WHV genannt. Diese Abkürzung lautet schließlich nicht umsonst ebenso wie das Kennzeichen der Stadt. Sie ist öffentlich zur Schau getragener Lokalpatriotismus und für den Verein Anspruch und Ansporn zugleich. Wie gut das funktioniert, beweist der Blick auf die Jadestadt und ihre Hafenentwicklung. Viele Projekte verdanken ihre Entstehung der WHV. Besondere Highlights sind unter anderem der gerade im Bau befindliche JadeWeserPort und auch der seit 2002 regelmäßig stattfindende JadeWeserPort-CUP. Anders ausgedrückt, Wilhelmshaven ist heute in vielen Bereichen ohne die Wilhelmshavener Hafenwirtschafts-Vereinigung und deren Engagement nicht mehr vorstellbar. Mehr noch, der Verein hat seiner Heimatstadt in den vergangenen 25 Jahren etwas gegeben, was ihr bis dato fehlte: Ein maritimes Wir-Gefühl oder eine Corporate Identity wie die Werbebranche dieses Phänomen nennt. Um das zu erreichen, musste die WHV jedoch erst einmal das Thema Hafen fest im Bewusstsein der Öffentlichkeit verankern. Der unermüdliche Einsatz des ehrenamtlichen Vorstandes hat dabei maßgeblich zu diesem Erfolg beigetragen. Wilhelmshaven ist heute vor allem dank eines professionellen Marketings seitens der WHV ein Begriff in der Hafenwirtschaft. Dazu bedurfte es eines Vierteljahrhunderts harter Arbeit und kluger Köpfe, die bereit waren, über den eigenen Tellerrand hinauszublicken. Denn in der 1869 als preußischer Marinehafen gegründeten Stadt hatten Handelsaktivitäten stets eine untergeordnete Rolle gespielt. Es dominierten Kriegsschiffe und Uniformen. So rückte die Bedeutung als Handelshafen erst rund 90 Jahre später durch den Ölhafen am tiefen Fahrwasser der Jade ins Bewusstsein der Bevölkerung. Doch trotz dieser Aktivitäten, die auch den Innenhafen wieder belebten, fehlte es in Wilhelmshaven schlichtweg an einem sogenannten „Hafenbewusstsein“. Fortsetzung auf Seite VI Der Beginn des Hafenbewusstseins N Der Gründungsvorstand und Wegbegleiter der Wilhelmshavener HafenwirtschaftsVereinigung: Horst Apel und Wolfgang Schottler (im Vordergrund), dahinter von links: Herbert Dannemeyer, Dieter Lerch, Rolf Breitlauch, Hans Haase, John H. Niemann und Ulrich Janss. FOTO: WZ-BILDDIENST
Fortsetzung von Seite V nd nicht nur dort. Ohnehin war den meisten Verantwortlichen auf Landes- und Bundesebene Wilhelmshaven kaum ein Begriff – schon gar nicht als Handelshafen. Von internationaler Präsenz ganz zu schweigen. Dafür gab es einen guten Grund, niemand war bislang auf die Idee gekommen, eine Dachmarke für die Durchsetzung der hafenspezifischen Interessen zu entwickeln. „Es gab seinerzeit einfach keine gemeinsame Stimme für den Hafen“, bringt es WHV-Präsident John H. Niemann auf den Punkt. Vor Ort gab es Anfang der 80er Jahre zwar viele Institutionen, Behörden und Firmen mit Interessen rund um den Hafen. Doch zu selten wurde an einem Strang gezogen. Wirtschaftlich war es zur Stagnation gekommen, neue Impulse für Stadt und Hafen waren nicht in Sicht. Nur gemeinsam sind wir stark“, lautete deshalb die Erkenntnis, die Ende 1984 ein halbes Dutzend dem Hafen verbundene Männer zusammenbrachte: Horst Apel (NWO), John H. Niemann sen. (Neptun Schifffahrts-Agentur), Dieter Lerch (Niedersächsisches Hafenamt), Dr. Norbert Böse (Stadtdirektor) und Herbert Dannemeyer (Wilhelmshavener Verkehrs- und Umschlaggesellschaft WUG). Gemeinsam dachten sie über die Gründung einer Hafenwirtschaftsgemeinschaft nach. Getreu dem Motto „Gedanken sind der Anfang von Taten“ wurde in drei weiteren vorbereitenden Sitzungen am 5. und 12. Februar sowie am 12. März 1985, an denen weitere Herren des wirtschaftlichen und öffentlichen Lebens teilnahmen, die Gründungsversammlung im Detail vorbereitet. Danach ging alles Schlag auf Schlag. An der offiziellen Geburtsstunde der Wilhelmshavener Hafenwirtschafts- Vereinigung am 15. April 1985 nahmen 38 Personen teil. Der Verein hatte 24 Gründungsmitglieder. In der Satzung war unter Vereinszweck zu lesen: „Alle am Hafengeschehen Wilhelmshavens interessierten Kreise und die mit dem Hafen verbundene Wirtschaft zusammenzuführen, um die wirtschaftliche Entwicklung des Hafens zu fördern und zu verbessern, für den Hafen und seine Fortsetzung auf Seite VII U Hans-Enno Arkenau Rechtsanwalt und Notar Caspar-Sebastian Arkenau Fachanwalt für Miet- und WEG-Recht Wir gratulieren der Wilhelmshavener Hafenwirtschafts-Vereinigung e. V. zum 25-jährigen Jubiläum Kaakstraße 3, 26384 Wilhelmshaven Tel. 04421 / 33011 • Fax 04421/37435 E-mail: rae@arkenau-whv.de John H. Niemann Hans-Peter Kramer Heiner Holzhausen Rolf Brandstrup WHV-Vorstand
Fortsetzung von Seite VI elange einzutreten und für diesen nach außen zu werben, berechtigte Interessen seiner Mitglieder bei allen nstitutionen zu vertreten und gemeinsame Interessen seiner Mitglieder gegenüber Dritten zu koordinieren.“ Ein kräftiger Motor der Hafenentwicklung war damit konzipiert worden. Mit seinem ersten Vorstand Wolfgang Schottler, Horst Apel als seinem ständigen Vertreter und Schatzmeister Rolf Breitlauch (Sparkasse Wilhelmshaven) sowie den Vorstandsmitgliedern Arno Schreiber und John H. Niemann jun. kam diese Maschine schnell auf Touren. Organisatorisch wurde die Hafenwirtschafts-Vereinigung allerdings noch bis zum Juli 1987 vom Allgemeinen Wirtschaftsverband unterstützt. Dessen Assistent Ulrich Janss übernahm erst einmal interimsmäßig die WHV-Geschäftsführung. Hans-Joachim Haase unterstützte ihn beim Tagesgeschäft. Der Startschuss für die Arbeit der WHV war somit gefallen. In den vergangenen 25 Jahren entwickelte sich daraus eine Erfolgsgeschichte. Die Wilhelmshavener Hafenwirtschafts-Vereinigung mit ihren heute rund 260 Mitgliedern hat inzwischen maßgeblich dafür gesorgt, die Faktoren für eine funktionierende Hafenwirtschaft zu sichern und auszubauen und trägt mit ihren Ideen dazu bei, zukunftsfähige Perspektiven für die Weiterentwicklung des Hafenstandorts Wilhelmshaven zu entwerfen und umzusetzen. Die Ergebnisse können sich sehen lassen. Denn die Erhaltung des tiefen Jadefahrwassers kann sich die WHV beispielsweise ebenso mit auf ihre Fahnen schreiben wie die Abschaffung der Schleusengebühren für die gewerbliche Schifffahrt oder die Beibehaltung der Revierzentrale in Wilhelmshaven. Zudem ist sie Mitgründerin und Gesellschafterin der Marketingorganisation „Seaports of Niedersachsen GmbH“. Das bedeutendste Projekt der Wilhelmshavener Hafenwirtschafts-Vereinigung mit all seinen Synergien ist und bleibt jedoch der JadeWeserPort, der 2012 seiner Bestimmung übergeben werden soll. „Wir sind davon überzeugt“, betont WHV-Präsident John H. Niemann, „dass die Hafenwirtschaft zum Wohle unseres Standortes und des gesamten Jade-Wirtschaftsraumes beitragen wird. Daran arbeiten wir auch in Zukunft mit aller Kraft!“ B WHV-Vorstand Dr. Andreas Schmidt Manfred Adrian Wilfrid Adam Frank Albers FOTOS: BIEWER/ GA-JÜ/PRIVAT/ SCHREIBER
ahre Worte. Der berühmte italienische Regisseur Federico Fellini war nie in Wilhelmshaven. Und mit Jade, Weser und Containerschiffen hatte er vermutlich nur wenig am Hut. Trotzdem prägte er einen Satz, der wie kein anderer auf die Wilhelmshavener Hafenwirtschafts-Vereinigung und deren Vorstand zutrifft: „Der einzig wahre Realist ist der Visionär.“ So und nicht anders ist zu erklären, dass Wilhelmshaven nicht nur die Heimat von Deutschlands größtem Marinestützpunkt ist, sondern auch künftig Standort des einzigen tidenunabhängigen Container-Tiefwasserhafens sein wird. Ein modernes Wirtschaftsmärchen, dessen Realisierung wir der Hartnäckigkeit einer Handvoll Lokalpatrioten zu verdanken haben. WHV-Präsident John H. Niemann winkt bescheiden ab: „In diesem Fall hat der Erfolg mehrere Väter. Die Wilhelmshavener Hafenwirtschafts-Vereinigung prognostizierte schon vor 17 Jahren, dass die Jadestadt ohne den Bau dieses Containerhafens keine Zukunfts-, zumindest aber nur eingeschränkte Wachstumschancen habe. Aus dieser Erkenntnis und überaus wichtigen Faktoren wie dem tiefen Fahrwasser der Jade und der kurzen Revierfahrt ist unsere visionäre Privatinitiative geboren worden.“ Ein Unterfangen so überflüssig wie ein Kropf, tönte es den Wilhelmshavenern seinerzeit von Antwerpen bis HamW burg entgegen. Doch die WHV ließ sich nicht beirren. Schließlich hatte man sich 1985 doch vor allem zu dem Zweck gegründet, die maritime Wirtschaft vor Ort zu stärken. Eines der zu lösenden Probleme waren beispielsweise die ständig steigenden Baggerkosten zur Unterhaltung des Jade-Fahrwassers. Kreativität war daher gefragt. Warum also nicht das Baggergut in dem Bereich zwischen Niedersachsenbrücke und den Brücken der Raffinerie im Flachwasserbereich lagern und so langfristig ein neues Hafengelände schaffen? Schnell entwickelte die Idee eine gewisse Eigendynamik. Auf den so gewonnenen Aufspülflächen einen weiteren Umschlagplatz für Massengut zu schaffen, war ursprünglich gar nicht geplant gewesen und erschien anfangs auch gar nicht als zukunftsträchtig. Doch schon Anfang der 1990er Jahre zeichnete sich ab, dass der Containerverkehr weltweit wachsen würde. Weshalb sollte Wilhelmshaven also nicht mit seinen Wettbewerbsvorteilen wie gewaltige als Industriegebiet ausgewiesene Flächen sowie einer unbelasteten Verkehrsanbindung werben? Das fragten sich auch die kreativen Köpfe und Vordenker der WHV. Schnell wurde daher aus der Vision das Jade-Port-Projekt. „Wir wussten von Anfang an, dass unser Faustpfand das tiefe Fahrwasser der Jade und die unkomplizierten nautischen Vorbedingungen sind“, erinnert sich Vorstandsmitglied Günter Reiche. Neben John H. Niemann, Hans-Peter Kramer, Johan Anton van Weelden und WHV-Geschäftsführer Detlef Weide gehörte er zur Ideenschmiede des Projektes JadeWeserPort (JWP). Wie immer, wenn Experten unter sich sind, gab es heiße Diskussionen. In diesem Fall über Schiffsgrößen und die Zukunft der Schifffahrt im Allgemeinen. Aber wie wusste schon Goethe „Die beste Bildung findet ein gescheiter Mensch auf Reisen!“ Und so rührten die WHV-ler weltweit kräftig die Werbetrommel. In Quingdao, Shanghai, Singapur und Hongkong lernten sie dabei vor allem eines: „Der Containerumschlag wird der Renner der Zukunft. Dabei wird der Güteraustausch zwischen Asien und Europa eine immense Dimension erreichen.“ Nun galt es, die Möglichkeiten für den künftigen Containerumschlag in Wilhelmshaven auszuloten. Neben Fantasie waren in diesem Planungsstadium bereits handfeste Fakten gefragt. 1997 gab die WHV deshalb eine Analyse der Umschlagpotenziale für den Container- und Mehrzweckhafen beim Institut für Seeverkehrswirtschaft und Logistik Bremen in Zusammenarbeit mit der Ingenieurgesellschaft mbH für Bauplanungen Oldenburg in Auftrag. Die Kosten betrugen 350.000 DM, und zwar ohne Berücksichtigung eigener Vorleistungen. „Das Aufbri erforderte seinerzeit se deln“, heißt es aus WH Doch der Einsatz hat gebnis fiel durchweg po se der 15 befragten Gro Die skandinavischen, b päischen Märkte wurde schätzt und wären theo Transshipment Hub Wilh nen. Die Gesprächspar teile des Jade-Ports: Tie seewärtige Erreichbarke hige Schienen- und Stra Hinterland. Pluspunkte, sprachen. Kurzum, ein O dem niederländischem fertigung von Container zität von über 10.000 T valent Unit, zu deutsch Paroli zu bieten. auptauge ein auf e lichkeitsa man Wilh mögliche werdenden Hafenumsc gehrten Containerverke gelt durch den Erfolg in suchten die Mitglieder d des- und Landespolitik. anfangs skeptisch. Ers H Geburt des Jade Weser Ports
ingen dieser Summe ehr viel kreatives HanHV-Vorstandskreisen. t sich gelohnt. Das Erositiv aus. Das Interesoßreedereien sei groß. baltischen und osteuroen als expansiv eingeoretisch über einen helmshaven zu bedietner erkannten die Vorefes Fahrwasser, gute keit und eine ausbaufäaßeninfrastruktur im , die für sich selbst Ort wie geschaffen um Rotterdam bei der Abrriesen mit einer KapaTEU (Twenty-foot EquiStandardcontainer) enmerk legte der Vereine offensive Öffentarbeit. Vermehrt nahm helmshaven auch als erweise interessant chlagsplatz für den beehr zur Kenntnis. Beflün Wirtschaftskreisen den Kontakt zur Bun- . Hier reagierte man st als der damalige Landtagsabgeordnete Wilfrid Adam im Februar 1998 ein Gespräch mit Ministerpräsident Gerhard Schröder arrangierte, kam Bewegung in die Sache. Allerdings anders als erwartet. Schröder reagierte auf die Ergebnisse skeptisch, ließ aber immerhin ein „Interessant, interessant, macht weiter so“ folgen. Nicht mehr, nicht weniger. Zum Lesen gab er die Unterlagen jedoch dem Leiter der Staatskanzlei, Frank Walter Steinmeier. Ein Glücksfall. „Er erkannte die großen Möglichkeiten und hat im Nachhinein all unsere Aktivitäten gefördert und unterstützt“, lobt der heutige WHV-Vizepräsident Hans-Peter Kramer, der seinerzeit gemeinsam mit seinem Vorstandskollegen Günter Reiche nach Hannover fuhr. Trotz positiver Potenzialanalyse standen die Wilhelmshavener Visionäre vor der schwierigen Aufgabe, die Realisierbarkeit ihres Projektes zu beweisen: „Bei der damals gezeigten Zurückhaltung der Politik mussten wir belegen, dass unser JadeWeserPort technisch und wirtschaftlich machbar ist. Aber auch, dass aus den umweltrechtlichen Gesetzen und Verordnungen keine unüberwindlichen Schranken entstehen und nicht zuletzt, dass ein solcher Hafen der Zukunft weitgehend mit den Instrumenten des Kapitalmarktes zu finanzieren und in privater Regie zu betreiben ist.“ Der WHV-Vorstand beschloss daraufhin, die zum Verein gehörenden Hafendienste Wilhelmshaven GmbH (HDW) zu beauftragen, eine Machbarkeitsstudie anfertigen zu lassen. Schon damals haben viele Mitglieder, u.a. die EUROGATE, maßgeblich dazu beigetragen, die Machbarkeitsstudie finanziell und materiell zu unterstützen und gemeinsam voranzutreiben. Doch all das war nebensächlich, als das Ergebnis feststand: „Das Projekt ist aus heutiger Sicht machbar.“ Wie ein perfekt getrimmtes Schiff nahm der JadeWeserPort von diesem Zeitpunkt an immer mehr Fahrt auf. Im Februar 2000 wurde das Konzept während einer Veranstaltung des Deutschen Verkehrsforums in Hannover vorgestellt. Ein voller Erfolg. Zumal sich auch die Bremer „EUROGATE“ voll hinter das Konzept stellte und zusammen mit der HDW eine Absichtserklärung über den gemeinsamen Bau und Betrieb des JWP abgab. Diesem Umstand ist auch die Umbenennung in JadeWeserPort geschuldet. Der Name sollte Nähe zu Bremen demonstrieren. Mit der Gründung der JadeWeserPort Aktiengesellschaft wurde zudem ein Träger des Vorhabens geschaffen. Nun sprang auch bei der niedersächsischen Landesregierung der Funke über. Das Wirtschaftsministerium setzte noch im selben Monat eine Arbeitsgruppe ein, die weitere Planungsschritte und Finanzierungsmöglichkeiten aufzeigen sollte. Bereits vier Monate später stand der Fahrplan fest. „Wir haben seinerzeit maßgeblich Tempo und Zielrichtung mitbestimmt“, erläutert WHV-Präsident Niemann rückblickend. or dem Hintergrund dieser Entwicklung fallen jedoch die Hamburger Hanseaten aus allen Wolken. Wie kann es sein, dass ihnen eine strukturschwache Stadt an der Jade plötzlich Konkurrenz machen will? An der Elbe werden scharfe Geschütze aufgefahren. Cuxhaven als Standortalternative wird plötzlich aus dem Hut gezaubert. Gegengutachten werden in Auftrag gegeben. Der gewünschte Erfolg blieb jedoch aus. Als letztendlich sogar renommierte Fachleute wie Roland Berger und die Planco Consulting GmbH Wilhelmshaven den Vorzug geben, geht kein Weg mehr am JadeWeserPort vorbei. Am 30. März 2001 wird offiziell bekannt gegeben: „Der JadeWeserPort kommt nach Wilhelmshaven.“ Der Mann, der die gute Nachricht in die Stadt bringt, ist kein Geringerer als Niedersachsens Ministerpräsident Sigmar Gabriel. Sogar einen Tag früher als erwartet. Ein Moment von historischer Bedeutung und Zeit für große Gefühle. Der Landeschef beschreibt die Geburt des Hafens mit den Worten „Drei Väter mussten sich auf eine Mutter einigen. Es ist gelungen, dieses Baby in neun Monaten zur Welt zu bringen. Kein Frühchen. Ein ordentliches Baby.“ Später wird Wilhelmshavens Oberbürgermeister Eberhard Menzel dieses Datum als „goldenen Freitag für die Stadt“ und „einen Tag von unfassbarer Dimension für Wilhelmshaven und die Region“ bezeichnen. Fortsetzung auf Seite X V FOTO: SCHREIBER
Fortsetzung von Seite IX X eit jenem Frühjahrstag vor neun Jahren ist inzwischen wieder viel Wasser in die Jade geflossen. Für die WHV nichts Neues. „17 Jahre sind seit dem ersten Gedankenblitz zum Tiefwasserhafen vergangen. Zwei weitere werden bis zur Inbetriebnahme am 5. August 2012 folgen. Dieser Zeitsprung von 19 Jahren zeigt uns, wie ungeheuer schwierig es geworden ist, Großprojekte trotz einer weitreichenden wirtschaftlichen Bedeutung zu realisieren“, bringt es Günter Reiche auf den Punkt. Der Marsch bis zur Realisierung sei kein Spaziergang gewesen. Es habe viele Situationen gegeben, bei denen den Initiatoren der Atem stockte. Der Regierungswechsel beispielsweise: „Glücklicherweise hat uns die neue Landesregierung rund um Ministerpräsident Christian Wulff von Anfang an unterstützt.“ Und nicht nur er. In den Ministern Hartmut Möllring (Finanzen) und Walter Hirche (Wirtschaft) fand die WHV engagierte Mitstreiter, die sich weit über das übliche Maß hinaus einsetzten. Für anhaltende Aufregung sorgten hingegen die rechtlichen Auseinandersetzungen bei der Vergabe der Bauleistungen. All dies hat Kraft gekostet, und wie es auf Neudeutsch heißt, viel Manpower. Heute führt mit Axel Kluth nach Helmut Werner und Claus Wülfers bereits der dritte Geschäftsführer das operative Geschäft bei der Realisierung des Hafens. Jeden Tag nimmt der Hafen nun mehr Konturen an. Inzwischen mag sich niemand mehr vorstellen, wie die Zukunft an der Jade ohne die Vision der Wilhelmshavener Hafenwirtschafts-Vereinigung aussähe. Deren Präsident formuliert es so: „All dies war und ist nur möglich, weil es weitsichtige Vereinsgründer, engagierte und kompetente Vorstandsmitglieder, ideenreiche und fleißige Geschäftsführer, treue und kooperative Mitglieder und immer wieder auch wohlwollende Wegbereiter gegeben hat.“ Und nicht nur das. Denn wie sagte schon der berühmte französische Dichter Victor Hugo: „Nichts ist stärker als eine Idee, deren Zeit gekommen ist.“ S Warten auf die Entscheidung im März 2001: Günter Reiche, Detlef Weide, Wolfgang Frank, und John H. Niemann (v. li.). Im Beisein von Wilfrid Adam (links) und Dr. Hans-Jürgen Froböse überreichten Günter Reiche und Hans-Peter Kramer (rechts) im Februar 1998 Niedersachsens damaligem Ministerpräsidenten Gerhard Schröder die Potenzialanalyse. FOTO (OBEN): PETERS FOTO: WHV FOTO: PRIVAT
ange bevor Schlagwörter wie Networking und Synergien in unseren Sprachgebrauch einzogen, war es für die WHV schon selbstverständlich, über den eigenen Tellerrand hinauszublicken und sich Gleichgesinnte zu suchen. So liest sich denn auch die Organisation der WHV sowie die Liste ihrer Tochterunternehmen, Beteiligungen und Arbeitsgruppen wie das „Who is Who“ der maritimen Wirtschaft. Wilhelmshavener Hafenwirtschafts-Vereinigung e.V. Gegründet: 15. April 1985 Geschäftsführender Vorstand: Präsident: John H. Niemann Vizepräsident: Hans-Peter Kramer Finanzen: Heiner Holzhausen Erweiterter Vorstand: Wilfrid Adam, Manfred Adrian, Frank Albers, Rolf Brandstrup und Dr. Andreas Schmidt Geschäftsstelle Ulrich Schilling (Leiter) und Elfriede Bandy (Vorstandsassistentin) Aufgaben der Geschäftsstelle •Koordination der im Rahmen des Geschäftsbetriebes anfallenden Arbeiten und Unterstützung des Vorstandes zwecks Erfüllung der laut Satzung definierten Aufgaben •Bindeglied zu Mitgliedern, Politikern, Organisationen und Presse •Vorbereitung, Organisation und Durchführung von Veranstaltungen der WHV e.V., insbesondere Koordination der Messeauftritte mit der Seaports of Niedersachsen •Koordination des Standortmanagements Wilhelmshaven sowie aller Arbeitsgruppen der WHV e.V. Satzungszweck Zweck des Vereins ist es a) alle am Hafengeschehen interessierten Kreise zusammenzuführen, b) allgemeine wirtschaftliche Interessen aller mit dem Hafengeschehen verbundenen Gewerbezweige und allgemeine wirtschaftliche Interessen der Wilhelmshavener Region zu koordinieren und gegenüber Institutionen und Dritten zu vertreten. Der Satzungszweck wird verwirklicht insbesondere durch fördernde Kontakte zu den entsprechenden befreundeten Verbänden, Institutionen, zur Bundes- und Landespolitik sowie zur Kommunalpolitik und Verwaltung. Kurzum zu allen, die in der Lage sind, die wirtschaftliche Entwicklung des Seewasserhafens Wilhelmshaven und der Wilhelmshavener Region zu fördern. Beirat Dr. Michael Ahrens, Horst Bartels, Dr. Holger Bräuer, Herbert Dannemeyer, Martin Dassler, Dr. Hans-Joachim Gottschalk, Michael Jansen, Raymond Kiesbye, Eberhard Lange, Dr. Peter Prinz, Günter Reiche, Rudolf Schulze und Hans-Joachim Stoll. Fortsetzung bis Seite XVI Engagement ohne Grenzen L Kontaktdaten der WHV Luisenstraße 5 • 26382 Wilhelmshaven Tel.: +49 (0) 44 21-4 47 00 Fax: +49 (0) 44 21-4 24 62 Email: info@whv-wilhelmshaven.de www.hafenwirtschaft-whv.de. Die guten Geister der WHVGeschäftsstelle: Elfriede Bandy und Ulrich Schilling. Regelmäßig betreuen die WHV-Mitarbeiter auch Studenten im Praktikum wie Birte Habben und Darja Jazik (von links). FOTO: KNOTHE WIr gratulIeren zum 25-jährIgen jubIläum
tändige Gäste des Beirats (funktionsgebunden) Holger Alker (Wasser- und Schifffahrtsamt Wilhelmshaven), Dr. Uwe Biester (MdL), Andreas Bullwinkel (Seaports of Niedersachsen GmbH), Karin Evers-Meyer (MdB), Martin Janßen (Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG), Hans-Werner Kammer (MdB) und Olaf Lies (MdL). Berater Günter Reiche (Consultant) – Alle Bereiche zur Unterstützung des Vorstandes. – Schwerpunkte im Bereich Bahn, Planfeststellungsverfahren, Bebauungspläne, Hooksieler Außenhafen, Innenhafen. – Aufsichtsratsvorsitzender der JWP AG. Dr. Hans Werner Rothkopf – Umwelt und Umweltgesetze – Mitglied des Waddenseaforums – Teilnehmer Trilaterale Wattenmeerkonferenz – einzelne Themenbereiche: Tag der Logistik – Supply Chain Risk Management Peter Westphal – Maritimer Beauftragter und WHV e.V. Koordinator des JWP-CUP Horst Heitmann – Maritime Sicherheit, ISPS Helge Behrend – MARPOL Dieter Lerch – HTG (Hafentechnische Gesellschaft) Hans-Jürgen Fritsch – EUROGATE Container Terminal Wilhelmshaven GmbH & Co. KG Holger Schleffler – EUROGATE Container Terminal Wilhelmshaven GmbH & Co. KG Tochterunternehmen & Beteiligungen der WHV: – Hafendienste Wilhelmshaven GmbH – JadeWeserPort-Aktiengesellschaft – JadeWeserPort-CUP GmbH (bis 31.12.2002) – Niedersächsische Hafenvertretung e.V./ Seaports of Niedersachsen GmbH S Der Van Carrier, das Prachtstück der Hafenausstellung am Küstenmuseum – ein Geschenk der EUROGATE. FOTO: WHV Hermann Geithner Söhne GmbH & Co.KG Bauunternehmung 26389 Wilhelmshaven · Liebigstr. 19 · Tel. (0 44 21) 1 82-0 · Telefax (0 44 21) 1 82-1 08 E-Mail: info@geithnerbau.de · http://www.geithnerbau.de Wir bauen auf die Zukunft • Betonwerke für Stahlbetonfertigteile • Schlüsselfertige Bauten • Hoch- und Ingenieurbau • Straßen- und Tiefbau • Bauunterhaltung
rbeitsgruppen 1. AG Bahn Leitung: Günter Reiche und Heiner Holzhausen Die wesentliche Aufgabe ist die Sicherstellung einer leistungsfähigen Gleisanbindung des Wilhelmshavener Hafens an das Hinterland und der Anschluss aller Wilhelmshavener Hafenanlagen. Dies ist der Ausbau der Strecke Oldenburg - Wilhelmshaven und die damit verbundene Zweigleisigkeit und Elektrifizierung sowie die Umfahrung Sande. Für den Wilhelmshavener Hafen geht es um den Bau des Nordgleises nach Abschluss des laufenden Planfeststellungsverfahrens, von der WHV e.V. finanziell unterstützt, und den Erhalt der Gleisanschlüsse im Inneren Hafen, insbesondere den des Westgleises. Die WHV e.V. steht mit entscheidenden Gremien in engem Kontakt. 2. AG ChemPort Leitung: Hans-Peter Kramer Im Mittelpunkt der Aktivitäten stehen Förderung und Entwicklung von Marketingstrategien für den neben dem JadeWeserPort wichtigsten Sektor im Wilhelmshavener Hafen, dem chemischen Cluster. 3. AG Hafentelematik Leitung: Heiner Holzhausen und Andreas Grunwald (dbh Logistics IT & AG) Der reibungslose und wirtschaftliche Umschlag von größeren Gütermengen, insbesondere auch zukünftig im Containerterminal in Wilhelmshaven, macht eine Optimierung der IT-basierten Abwicklung aller Vorgänge nötig. In Koordination mit dem Niedersächsischen Wirtschaftsministerium und der dbh Logistics IT AG bearbeitet die WHV e.V. das Thema „Hafentelematik im Hafen Wilhelmshaven“, da sich neben der Einführung im Containerterminal auch eine große Chance für alle anderen im Hafen tätigen Unternehmen der maritimen Wirtschaft und der Logistikbranche sowie der Behörden etc. an dem neuen IT-System teilzunehmen, ergeben wird. 4. AG Innerer Hafen Leitung: Günter Reiche Aufgabe der AG ist es, nach dem Hafenentwicklungsplan und den Wünschen der Unternehmen die Perspektiven des Inneren Hafens zu verbessern und neue Tätigkeitsfelder zu initiieren. Die Infrastruktur ist in verschiedenen Bereichen erheblich zu verbessern, speziell im Bereich des kommunalen Hafens und den Hafenentwicklungsflächen N-Ports. 5. AG Lotswesen Leitung: John H. Niemann Die Arbeitsgruppe Lotswesen setzt sich sowohl mit der Modernisierung des Lotsenversetzsystems im Seelotsrevier Weser II/Jade als auch mit der Frage der Lotstarife und Lotseinsätze auseinander. A Wann immer sich die Gelegenheit dazu ergibt, lassen sich WHV-Vertreter vor Ort – wie hier auf dem Gelände der GDF SUEZ – über Fortschritte informieren: Heiner Holzhausen, Frank Albers, John H. Niemann, Günter Reiche und DTFG-Geschäftsführer Eberhard Lange (von links). FOTO: WHV Seit 25 Jahren immer auf Kurs! Herzlichen Glückwunsch zum Jubiläum.
ohn H. Niemann ist als Begleiter und Vertreter der Fachverbände im Regionalen Arbeitskreis bei der Wasser- und Schifffahrtsdirektion Nordwest vertreten. 6. AG Maritime Security Leitung: Ulrich Schilling Nach den Beschlüssen der IMO zur Einführung des ISPS-Codes innerhalb des SOLAS-Abkommens wurde die Arbeitsgruppe Maritime Security gegründet, um die Entscheidungsprozesse kritisch zu begleiten und frühzeitig Problemfelder zu erkennen und zu beseitigen. Sie ist das informelle Verbindungsglied zwischen dem in Oldenburg installierten Niedersächsischen Hafensicherheitsausschuss und der betroffenen Hafenwirtschaft. Mit Umsetzung des ISPS-Codes am 1.Juli 2004 war die erforderliche Zertifizierung der elf gemeldeten Terminalanlagen Wilhelmshavens abgeschlossen. Hinzu kam 2008 die Überarbeitung des Niedersächsischen Hafensicherheitsgesetzes. 7. AG Maritime Koordination Leitung: Peter Westphal Durch die Bildung dieser Arbeitsgruppe besetzt die WHV e.V. ein weiteres Thema, um Veranstaltungen wie den JadeWeserPort-CUP und Besuche anderer historischer Schiffe zu organisieren und koordinieren. 8. AG Marpol Leitung: Heiner Holzhausen Im Zuge eines Entwurfs zur Änderung des Niedersächsischen Abfallgesetzes zur Entsorgung von Schiffsabfällen und Ladungsrückständen wurde die AG Marpol gegründet. Hintergrund war die Entscheidung des Landes Niedersachsen, auf Basis einer EU-Richtlinie derartige Abfälle nicht mehr - wie bis lang geschehen - kostenlos zu entsorgen und gleichzeitig die illegale Schiffsmüllentsorgung auf hoher See durch eine pauschale Entsorgungsgebühr in den Häfen einzudämmen. Die WHV hat entscheidend dazu beigetragen, dass der Gesetzesentwurf in punkto Belastungen für die Hafenwirtschaft wesentlich abgemildert wurde, beobachtet aber zusammen mit ihren hafenbezogenen Unternehmen diese Thematik weiterhin. 9. AG Standortmanagement Standortmanager Seaports of Niedersachsen GmbH Leitung: Hans-Peter Kramer Seaports of Niedersachsen GmbH ist die Marketingorganisation der neun niedersächsischen Seehäfen. Durch die Arbeit der Seaports werden zeitgemäße und wirkungsvolle Auftritte auf Messen und Hafenpräsentationen, Lobbyarbeit bei den in Frage kommenden politischen Gremien sowie eine verstärkte Öffentlichkeitsarbeit geleistet. J Maritime Sicherheit bleibt ein großes Thema. Im Bild die Mehrzweckschiffe „Mellum“ (WSA Wilhelmshaven) und „Neuwerk“ (WSA Cuxhaven) bei einer Ölabwehrübung auf der Jade. Die Grafik zeigt die Organisation im Maritimen Sicherheitszentrum (Gemeinsames Lageszentrum See) in Cuxhaven. FOTOS: HALAMA 25 Jahre hochmotiviert im Dienste der (maritimen) Wirtschaft. Wir gratulieren der Wilhelmshavener HafenwirtschaftsVereinigung e. V. zum Jubiläum und wünschen weiterhin viel Erfolg bei der Umsetzung der gesteckten Ziele! Wir denken in Lösungen, nicht in Problemen ! Handelskontor Nord GmbH & Co. KG Der Ausrüster für Handwerk und Industrie Möwenstraße 73 · 26388 Wilhelmshaven 0 44 21 / 95 56-0 · Fax 0 44 21 / 95 56-99 E-Mail: info@h-k-n.de · www.h-k-n.de Arbeitsschutz Bauartikel Beschläge Betriebseinrichtungen Befestigungstechnik Drucklufttechnik Hebe- und Transportgeräte Maschinen Schleifmittel Schrauben Schweißtechnik Werkzeuge Werkstattbedarf Unsere Öffnungszeiten: Mo - Fr 7.00 - 18.00 Uhr Sa 9.00 - 13.00 Uhr
leichzeitig mit der Gründung der Seaports wurde innerhalb der WHV das „Standortmanagement Wilhelmshaven“ ins Leben gerufen. Ziel ist es, das bestehende Netzwerk zwischen hafenaffinen Mitgliedern, der WHV und der Seaports zu intensivieren und den Informationsfluss zu verbessern. Dazu finden sowohl regelmäßige Sitzungen dieser Arbeitsgruppe als auch monatliche Besprechungen der Seaports-Standortmanager aller Häfen statt. Arbeitsgruppe Wilhelmshaven Leitung: Heiner Holzhausen Mitglieder: Wilfrid Adam Hafenbetriebsgesellschaft Wilhelmshaven mbH & Co. KG Herbert Dannemeyer Jade-Weser Logistik GmbH Jan-Hinnerk Faida JadeWeserPort Realisierungs GmbH & Co. KG Thomas Getrost Nord-West Oelleitung GmbH Andreas Grunwald dbh Logistics IT AG Britta Heine Nordfrost GmbH & Co. KG Heiner Holzhausen Wilhelmshavener Hafenwirtschafts-Vereinigung e. V. Michael Jansen JADE-DIENST GmbH Martin Janßen Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG Jürgen Janßen Wirtschaftsförderung Wilhelmshaven GmbH Hans-Peter Kramer JadeWeserPort AG Ulrich Schilling Wilhelmshavener Hafenwirtschafts-Vereinigung e. V. Matthias Schrell Rhenus Midgard GmbH & Co. KG Petra Tjardes INEOS Vinyls Deutschland GmbH Friedrich Vogel Wilhelmshavener Raffineriegesellschaft mbH Lutz Wilhelm Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG Hans-Jürgen Fritsch EUROGATE Container Terminal Wilhelmshaven GmbH & Co. KG Holger Schleffler EUROGATE Container Terminal Wilhelmshaven GmbH & Co. KG 10. AG Tiefwasserhafen Leitung: John H. Niemann Die AG Tiefwasserhafen begleitet unsere Mitglieder am tiefen Fahrwasser der Jade und den JadeWeserPort-Betreiber EUROGATE im Bereich Marketing und möglichen logistischen Anforderungen sowie in Fragen des Umweltschutzes und Weiterentwicklung der Umschlagsmodalitäten. G Maritime Eleganz der Extraklasse am Jadebusen: Im Stil eines eleganten Kreuzfahrtschiffes logieren Sie mit Blick auf Hafen und Meer. Erleben Sie jetzt das im Jahr 2009 eröffnete 4 Sterne Superior* COLUMBIA Hotel in Wilhelmshaven. Genießen Sie kulinarische Sternstunden und lassen Sie sich verwöhnen. Ob Urlaub, Business oder Event: ein Erlebnis. Imposanter Blick ins weiet B lau. · Restaurant Harbour View und Hotelbar Seven C‘s Club mit Terrasse, Gourmetrestaurant Marco Polo und CASABLANCA Smoker‘s Lounge mit Humidor · COLUMBIA beauty & spa mit Indoorpool, Saunalandschaft, Fitness und hochwertigen Anwendungen. · Direkt an der Nordsee mit vielfältigem Angebot für Bewegung und Entspannung Jadeallee 50 · D-26382 Wilhelmshaven · Tel.: +49 (4421) 77338-0 · F ax +49 (4421) 77338-11 E-Mail: wilhelmshaven@columbia-hotels.de · www.columbia-hotels.com *DEHOGA-klassifiziert. So soll der JadeWeserPort einmal aussehen. QUELLE: JADEWESERPORT-REALISIERUNGS GMBH & CO. KG
11. AG Wattenmeer/Umwelt Leitung: Heiner Holzhausen ie Arbeitsgruppe Wattenmeer beobachtet insbesondere die Gesetzgebung das Wattenmeer betreffend und engagiert sich mit Erfolg bei der Abfederung der Maßnahmen für die Hafenwirtschaft. Folgende Bereiche werden abgedeckt: WaddenSeaForum - Die WHV ist an der Arbeit des Wadden Sea Forums beteiligt, deren Empfehlungen für die Tagesordnung der regelmäßig stattfindenden Trilateralen Wattenmeerkonferenzen richtungsweisend sind. Sie achtet darauf, dass die Interessen der Hafenwirtschaft gewahrt werden und deren Wettbewerbsfähigkeit durch umweltpolitische Fehlentscheidungen nicht gefährdet wird. Die Themenbereiche PSSA-Gebiet, Weltnaturerbe, Kompensationsplanung, Wasserrahmenrichtlinie, allesamt das Wattenmeer betreffend, werden von der AG Wattenmeer weiterhin kritisch beobachtet und begleitet. Bei dem geplanten Kompensationsmodell hat die WHV e.V. erreicht, dass sich der Inhalt nur noch auf den Deichbau und auf die Leitungstrassen der Stromkabel von den Offshore Windkraftanlagen bezieht. Die ursprünglich vorgesehene Einbeziehung von hafenwirtschaftlichen Flächen, außerhalb des Nationalparkgebiets gelegen, ist somit vom Tisch. Eine Realisierung hätte zu unzumutbaren Belastungen der Hafenwirtschaft geführt. 12. AG Windenergie Leitung: Matthias Schrell Die bisherige Gemeinschaft Wilhelmshavener Umschlagsunternehmen mit Institutionen der Wirtschaftsförderung unter der Bezeichnung „Windworks“, an der auch die WHV beteiligt war, wurde als Arbeitsgruppe in die WHV e.V. integriert. Zielsetzung ist es, die Chancen, die die Windenergiewirtschaft bietet – dazu zählt neben dem Umschlag von Anlagenteilen auch die Produktion bzw. Montage von Windkraftanlagen sowie den Hafen als Servicestation - für Wilhelmshaven zu nutzen. Auch die Windenergie ist ein Thema für die WHV. FOTOS: KNOTHE D Kanzlei Kruck · Bismarckstraße 10 · 26384 Wilhelmshaven Telefon: 0 44 21 - 93 79 93 · Telefax: 0 44 21 - 93 79 79 E-Mail: info@stb-kruck.de · Internet: www.stb-kruck.de KrucK Steuerberater · rechtSanwalt Dipl.-Kfm. Ingo Kruck Steuerberater Vereidigter Buchprüfer Dipl.-Kfm. Ulf Kruck Steuerberater Lars Kruck Rechtsanwalt Wir gratulieren zum 25-jährigen Jubiläum!
er 1869 als Marinehafen entstandene Wilhelmshavener Hafen hatte bis in die 1950er Jahre praktisch keinen Handelsverkehr. Mit der Inbetriebnahme des NWO Ölterminals 1958 direkt am Fahrwasser der Jade beginnt die Geschichte des Wilhelmshavener Hafens als Tiefwasser- und Handelshafen. Im Hafenauseinandersetzungsvertrag von 1975 gingen große Teile des ehemaligen Marinehafens von der Bundesrepublik an das Land Niedersachsen und die Stadt Wilhelmshaven zur wirtschaftlichen Nutzung. Alle für die Marine und Bundesbehörden benötigten Hafenteile verblieben im Besitz des Bundes. Der Nord- und Verbindungshafen wurden nach und nach zu einem modernen Hafen für Stückgut, Lebensmittel und Projektladung mit Flächen für die Ansiedlung von Werften und Hafendienstleistungsbetrieben ausgebaut. Der Neubau des Hannover-, Lüneburg- und Braunschweigkais durch das Land sowie der Ausbau des Nordwest- und Südwestkais im Verbindungshafen durch die Stadtwerke haben sich als richtig erwiesen. Heute arbeiten Unternehmen wie Rhenus Midgard, Neue Jadewerft, Turbotechnik, Nordfrost dort erfolgreich. Hinzu kamen auf der Hafeninsel der von der Firma Navitek neu ausgebaute Nordostkai und die am südlichen Ausrüstungshafen entstandene 120 Meter lange JadeDienst-Kaje. Im nördlichen Ausrüstungshafen errichtete die Firma Rova-Mix eine eigene Kaje zur Verladung von Baustoffen. Die wirtschaftlichen Entwicklungsmöglichkeiten der im Handelshafen beheimateten Betriebe Jade-Weser Logistik und Jade-Stahl sind durch den Engpass Deichbrücke beschränkt. Das tiefe Fahrwasser der Jade ist heute der Lebensnerv des Tiefwasserhafens Wilhelmshaven. Aber seit der Betriebsaufnahme der NWO vergingen viele Jahre, bis sich weitere Unternehmen in den 1970er Jahren nach Aufspülung des Rüstersieler und Voslapper Grodens als Industriefläche am tiefen Fahrwasser ansiedelten. Fortsetzung auf Seite XIX D Häfen Unsere ErfolgreicheWegenutzen. Ihr IT-Partner für d ie Hafentelematik in Wilhelmshaven dbh Logistics IT AG I Luisenstr. 5 I 26382 Wilhelmshaven Fon: 04421 40088-8 I Fax 04421 40088-6 info@dbh.de I www.dbh.de
FOTOS: BIEWER/LANG/LÜBBE/SCHREIBER Wilhelmshavener Hafenimpressionen Wir gratulieren zum Jubiläum! Nutzen Sie unsere europaweiten Wirtschaftskontakte HBG Hafenbetriebsgesellschaft Wilhelmshaven mbH Luisenstraße 8 – D-26382 Wilhelmshaven Fon: 0049-4421/291-204, Fax: 0049-4421/291-202 email: info.hbg@sww-gmbh.de Wilhelmshavens maritimer Dienstleister Wir haben was Sie suchen: – tiefes Fahrwasser – Kaianlagen mit Ro-Ro-Rampe – Freie Flächen Wir übernehmen für Sie: – Hafenwerbung und Messebetreuung
Fortsetzung von Seite XVII m Jahr 1976 nahm das E.ON Kraftwerk den Betrieb auf. Mit Kohle wird es über die 1972 fertiggestellte Niedersachsenbrücke versorgt. Heute steht ein weiteres Kraftwerk, das der GDF SUEZ, vor der Fertigstellung. Damit auch dieses und weitere inländische Kraftwerke mit Kohle über die Niedersachsenbrücke beliefert werden können, läuft der Ausbau dieser von der Rhenus Midgard betriebenen Anlage auf eine Umschlagskapazität von ca. 8 Mio. t und zur Abfertigung voll abgeladener Capesizer. Die Wilhelmshavener Raffinerie der Conoco Phillips, 1976 von Mobil Oil gebaut, und Europas führender PVC Hersteller INEOS bilden mit ihren Löschbrücken die Grundelemente eines Chemiehafens an der Jade. Aus Gründen der Energiesicherheit braucht Deutschland Terminals zur Anlandung von verflüssigtem Erdgas (liquefied natural gas=LNG). Wilhelmshaven ist der ideale Standort. Bestehende Pläne der DFTG und der RWE konnten bisher noch nicht wirtschaftlich umgesetzt werden. Mit dem Containerterminal JadeWeserPort kommt ab 2012 ein wichtiges noch fehlendes hafenwirtschaftliches Segment hinzu. So hat sich der Hafen in den letzten Jahrzehnten von einem Marineund Ölhafen zu einem zukunftsfähigen Universalhafen entwickelt. Die vorgehaltene Wassertiefe über 18 Meter unter Seekarten-Null sichert die tideunabhängige Erreichbarkeit aller Anlagen auch durch die größten Schiffe. Dieses Alleinstellungsmerkmal des einzigen deutschen Tiefwasserhafens bietet weitere Möglichkeiten für die Zukunft. Deshalb hat sich die Wilhelmshavener Hafenwirtschafts-Vereinigung immer für den Erhalt dieser auch im weltweiten Vergleich einzigartigen nautischen Vorzüge der Jade eingesetzt. Die Leichtigkeit und Sicherheit des Schiffsverkehrs auf der Jade wird von der WHV auch weiterhin mit großer Aufmerksamkeit verfolgt werden. I Häfen Unsere NEUE JADEWERFT GMBH · Hannoversche Straße 10 · 26384 Wilhelmshaven Telefon: 0 44 21 / 3 99-0 · Telefax 0 44 21 / 3 99-1 00 · Internet: www.neue-jadewerft.com · E-Mail: info@neue-jadewerft.com Herzlichen Glückwunsch zum 25-jährigen Jubiläum NEUE JADEWERFT Wilhelmshaven Schiffsneubau · Schiffsumbau Yachtneubau · Yachtumbau · Refit Instandhaltung · Reparatur Dockbetrieb · Dienstleistungen FOTODESIGN KLAUS SCHREIBER
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