Wilhelmshaven wird Endpunkt für eine 700 km lange Stromtrasse aus England
WHV e.V. koordiniert die Arbeiten für Ihre Mitglieder am Jadefahrwasser und im Hafen
Das Unternehmenskonsortium NeuConnect plant, das britische Stromnetz mit dem deutschen Stromnetz durch einen sogenannten Interconnector (Stromleitung, die über Grenzen zweier Länder führt) zu verbinden. Die aus zwei 16 cm dicken Starkstrom- Seekabeln bestehende Verbindung wird von der Isle of Grain an der Themse in einer Länge von rd. 700km bis nach Fedderwarden führen. Der Trassenverlauf im deutschen Bereich sieht vor, dass ca. 90 km durch die Außenwirtschaftszone (AWZ) und ca. 110 Km deutsches Küstenmeer durchquert werden müssen, um das Festland zu einer noch zu bauenden Konverterstation zu erreichen.
Nach einer bereits am 11.04.2018 stattgefundenen Antragskonferenz, bei der geprüft wurde, ob das Projekt ein Raumordnungsverfahren erfordert, wird angestrebt, bis 2022 in Betrieb zu gehen.
„Von Mitgliedern, die von der Maßnahme land- und seeseitig betroffen sind, wurde die Wilhelmshavener Hafenwirtschafts-Vereinigung e.V. (WHV e.V.) gebeten, die Trassenführung und die Kabellegung mit Frontier Power im Interesse der Geschäftstätigkeiten und Verkehre der Mitgliedsunternehmen abzustimmen, da es zu möglichen Einschränkungen oder sogar zeitlich befristeten Sperrungen bei den Schiffsabfertigungen und der Fahrwassernutzungen sowie auf den Reeden (Leichtigkeit des Schiffverkehrs) bei den Kabellegearbeiten kommen kann. Diese Einschränkungen sind auf ein tolerierbares Mindestmaß zu reduzieren“, so Ulrich Schilling, Büroleiter der WHV e.V. und Projektleiter NeuConnect bei der WHV e.V.. „Dazu kommen mögliche Auswirkungen durch die Trassenführung an Land und mögliche Kampfmittel-Gefährdungen. Deshalb hat die WHV e.V. für den Monat März eine Informationsveranstaltung über den aktuellen Stand des Projektes mit Frontier Power, dem beauftragten Projektentwickler, vereinbart, auf der die Unternehmen der Hafenwirtschaft ihre Probleme diskutieren und Lösungen vereinbaren können.“
Die Vorteile dieses großen Projektes sehen die Investoren in
– Der höheren Versorgungssicherheit von Millionen von Haushalten nach Bedarf
– Mehr Stabilität und Flexibilität für den europäischen Netzverbund
– Dem Ausgleich unterschiedlicher Nachfragespitzen
– Den neuen Exportmöglichkeiten
– Dem Vorantreiben der Integration und des Ausbaus erneuerbarer Energien und einer effektiven Nutzung der Windkraftanlagen
Die wirtschaftlichen Vorteile für die Region Wilhelmshaven sind nach Einschätzung der Investoren
– Auftragsoptionen für die regionale Wirtschaft
– Bis zu 200 Arbeitsplätze in der Bauphase
– Ca. 10 Feste Arbeitsplätze in der Betriebsphase im Schichtbetrieb
Die Investoren (Projektgesellschaft) dieses Projektes sind:
-MERIDIAM; gegründet 2005 als unabhängiger Investmentfonds zur Entwicklung, Finanzierung und Management von öffentlicher Infrastruktur; Niederlassungen in Paris, Luxembourg, New York, Toronto, Istanbul und Dakar mit über 5 Mrd. € verwaltetem Portfolio
-ALLIANZ CAPITAL PARTNERS; Konzerneigener Investmentmanager der Allianz-Gruppe für alternative Anlageformen. Niederlassungen in München, New York und Singapur; verwaltet ca. 10 Mrd. € an alternativen Anlagen.
-KANSAL ELECTRIC POWER; größter Energieversorger der japanischen Region KANSAL mit einem Umsatz im Jahr 2015 bei 26,4 Mrd. €; mit 33.500 Beschäftigten.